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Sprachgestaltung

oling.punkt fördert Künstlerinnen und Künstler, die bei ihren Auftritten den Gestaltungsreichtum der künstlerischen Sprachgestaltung überzeugend vermitteln.


Im Sinne des Goethe-Wortes aus dem Gedicht «Eins und Alles»

Und umzuschaffen das Geschaffne,
Damit sich's nicht zum Starren waffne,
Wirkt ewiges lebendiges Tun.

versteht sich der Kulturimpuls Sprachgestaltung als ein Beitrag auf diesem Weg.

Ausbildungskurs in Sprachgestaltung und Schauspiel

Was ist Sprachgestaltung?


Die Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur, in der wir leben. In den weltweit unterschiedlichsten Sprachen und Dialekten kann beobachtet werden, dass sie beweglich ist und sich in ständiger Metamorphose befindet. Gestaltend sich mit ihr auseinanderzusetzen umfasst viele Ebenen, wie zum Beispiel:

  1. den gedanklichen, gefühlsbetonten oder willenshaften Anteil dessen, was mitgeteilt werden soll;
  2. den charaktervollen Ausdruck, das Temperament des Redenden in Wärme und Kälte, Tempo, Stärke, Redegewohnheit et cetera;
  3. die Sprache der Dichtung in Rhythmus, Reim, Vers, Strophe, gebundenem Text im Gegensatz zur Umgangssprache;
  4. Atem-, Form- und Stimmkraft, Ausgewogenheit der Konsonanten und Vokale im Sprachgebrauch.

Im bewussten Sich-Vertiefen in die Sprachvielfalt offenbaren sich Kräfte, in denen das Geistig-Seelische des Menschen lebt. Zugleich wird im Üben deutlich, dass sie der Schulung und Pflege bedarf und selten ideale Voraussetzungen vorfindet.

Sprachgestaltung als Begriff sagt aus, was sie ist. Dieser war keine Neuschöpfung, wurde aber von Marie von Sivers und Rudolf Steiner am Anfang des 20. Jahrhunderts benützt für alles, was sie für die künstlerische Bühnen- und Rezitationskunst anregten.

Damals wie heute steht bei dieser Arbeit an der Sprache der Mensch selber im Mittelpunkt. Künstlerische Sprachgestaltung ist deshalb keine Stil- oder Geschmacksrichtung, die einer bestimmten Zeit angehört, sondern sie begleitet den Entwicklungsweg des Menschen. Sie kann zu einem wesentlichen Impuls werden durch die ihr innewohnenden Lebenskräfte, die den Menschen befreien und fördern.